Plädoyer fürs Züchter-Du
Gemeinsam sind wir stark!

Wir Züchter und Geflügelhalter stehen einer ungewissen Zukunft gegenüber. Jeder einzelne von uns wird tagtäglich mit neuen und unkalkulierbaren Herausforderungen konfrontiert.
Hauptthema ist hier die aviäre Influenza, oder kurz Geflügelpest.
Es vergeht kaum ein Tag im Zuchtjahr, an dem wir nicht mit diesem Thema konfrontiert werden.
Und die Auswirkungen treffen uns in unterschiedlicher Ausprägung:
Aufstallung ist dabei noch das geringste Übel, auch wenn es bedeutet, seine Tiere auf engstem Raum eingesperrt zu lassen, so dass sie ihrem natürlichen Drang nicht nachgehen können.
Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist die Keulung unserer Bestände. In den letzten Jahren ist es vermehrt vorgekommen, dass Rassen oder Farbschläge in bestimmten Regionen von der Bildfläche verschwunden sind. Lebenswerke wurden zerstört und viele Züchter haben ihr Hobby deswegen aufgegeben.
Doch es gibt auch dazwischen noch Stufen, die unser Hobby und unser Ansinnen der Rassezucht, des Rasseerhalts und der Werbung dafür in der Öffentlichkeit gefährden.
Ausstellungen werden abgesagt, die Auflagen für Aussteller werden immer aufwendiger (z.B. Abstriche bei Wassergeflügel) und gefühlt jeder Landkreis bzw. jedes Bundesland erlässt eigene Vorgaben für Ausstellungen. Gerade die unterschiedlichen Bestimmungen der einzelnen Bundesländer erschweren es übermäßig bzw. machen es gar unmöglich, aus einem anderen Bundesland kommend dort auszustellen.
Das alles sind die Sorgen und Ängste, die uns umtreiben, mit denen sich jeder Einzelne auseinandersetzen muss.
Auf Hilfe vonseiten unserer Interessenvertretung auf Bundesebene können wir hier aktuell nicht hoffen. Hier hören wir hierzu nur lähmendes Schweigen. Auch die intransparenten Entscheidungen und die mangelhafte Kommunikation machen es für uns alle nicht einfacher. Der Bundesvorstand scheint sich aktuell mehr mit sich selbst zu beschäftigen, als die für uns dringlichen Themen anzugehen.
Doch wir sind nicht allein. Wir sind viele, wir sind eine Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft, die zusammen viel bewegen kann.
Daher mein Plädoyer fürs Züchter-Du.
Was meine ich damit? Was bringt es uns?
Ob jung oder alt: Die Leidenschaft fürs Federvieh verbindet uns alle – nicht nur im eigenen Verein. Für viele sind Geflügelzucht oder -haltung mehr als nur ein Hobby. Aus Gesprächen auf Ausstellungen oder Versammlungen auf Kreis-, Landesebene oder von Sondervereinen sind inzwischen viele langjährige Freundschaften entstanden.
Wir sollten in der Öffentlichkeit zeigen, dass wir alle am selben Strang ziehen, dass wir eine Gemeinschaft sind. Dass wir alle das gleiche Hobby und die gleiche Leidenschaft teilen. Dass wir keine Einzelkämpfer sind und uns über Grenzen hinweg verbunden fühlen. Dass wir ein „wir“ sind!
Das „Züchter-Du“ sehe ich hierbei als eine gegenseitige Respektbezeugung, es signalisiert unser Zusammengehörigkeitsgefühl und damit auch den Anspruch auf gegenseitige Hilfe und Unterstützung.
Als Gemeinschaft können wir etwas erreichen – für unsere Tiere, für unsere Leidenschaft und für uns!
Mit züchterischen Grüßen
Timo Hampel
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